Mit der Fähre fuhren wir über den Fluss nach Paraguay. Durch Ciudad del Este ging es zu unserer Unterkunft. Das erste, was wir gelernt haben ist "tranquillo" (= ruhig). Alles in Paraguay ist tranquillo. Wenn man jemanden fragt wie es ihm geht, so erhält man die Antwort "tranquillo". Es geht auch nirgends hektisch zu und her, sonder eben: "tranquillo".
Am Samstag haben wir einen Ausflug gemacht zu einem Museum, wo wir viel über die Geschichte von Paraguay gelernt haben. Die Geschichte ist eindrücklich, denn immer wenn der Staat etwas aufgebaut hat, wurde dies durch einen Krieg wieder zerstört. Ebenfalls ist spannend, dass in Paraguay 2% der Bevölkerung Indianer sind. Es sind dies die "Guranies", welche Guranie sprechen. Dies ist übrigens neben spanisch die zweite offizielle Landessprache. Ebenfalls heisst die Währung "Guranies".
In Paraguay leben ebenfalls viele Einwanderer aus der ganzen Welt, da es eher einfach ist, sich hier niederzulassen.
Wir haben am Nachmittag die Indianer besucht. sie haben durch den Bau des Wasserkraftwerkes ITAIPU ihren Lebensraum, den Regenwald, verloren und mussten umgesiedelt werden sowie Landwirtschaft betreiben. Es wird vorallem Soja angepflanzt. Da Pascal vor einigen Jahren 1 Jahr durch ein Hilfsprojekt bei den Indianern gelebt hat, kennt er natürlich alle und dadurch war der Besuch noch viel spannender. So besuchten wir den Häuptling und gingen zu einigen Familien, welche uns begrüssten und von ihrem Leben erzählten. Es ist sehr eindrücklich, in welch einfachen Verhältnissen sie leben. Mit ihnen haben wir einen "Tereré" getrunken (= Mate in Paraguay, jedoch kalt). Ebenfalls den Schamanen (Pfarrer und Wunderheiler) haben wir besucht und er hat uns etwas über die Religion erzählt. Der Tag bei den Indianern war sehr eindrücklich und hat uns einen persönlichen Einblick in eine neue Kultur gegeben.
Altar beim Schamanen |
Pascal und der Indianerhäuptling Andres |
Da es in Paraguay sehr viele Brasilianer hat, findet man auch viele Churrascarias, wo man das Fleisch direkt am Spiess am Tisch serviert bekommt. Man kann soviel essen wie man möchte und das für ca. CHF 7.50. Mmhhh... lecker!! :)
Am Montag haben wir das Wasserkraftwerk ITAIPU besucht. Es ist das grösste der Welt (nach Jahresleistung) und binational - also durch Paraguay und Brasilien betrieben. Es wurde ca. 20 Jahre daran gebaut. Insgesamt hat es 20 Turbinen, einfach riesig. Wir haben eine Führung gemacht, wo wir zu den Turbinen und in die Staumauer gingen. Unglaublich diese Massen. Danach ging es weiter zum Wasserfall "Salto Monday". Dieser ist sehr schön, jedoch im Gegensatz zu Iguazu etwas klein.
Ein Fuss in Brasilien und ein Fuss in Paraguay :-) |
Staumauer auf dem ehemaligen Flussbett |
Wasserfall Salto Monday |
Am Nachmittag gingen wir dann etwas aufs Land zum Haus vom Schweizer Forscher Moises Bertoni. Er hat um 1900 dort gelebt und Verschiedenes in der Biologie erforscht, unter anderem einen Süssstoff. Wir haben sein Haus, wo jetzt ein Museum ist, angeschaut und sind zum nahen Rio Parana durch den Jungle gelaufen.
Am Dienstag sind wir dann in Brasilien eingereist. Dies ging problemlos bis auf "Haben Sie Drogen oder Waffen dabei?", "NO!", "OK!" :-) In Brasilien haben wir die Iguazu-Wasserfälle nochmals, jedoch von der anderen Seite besucht. Von hier bekommt man einen Panoramablick und sieht erst jetzt, wie viele Wasserfälle es eigentlich sind.
Anschliessend ging es an den Busbahnhof in Foz de Iguaçu, wo wir den Nachtbus nach Florianopolis nahmen. Dieser war leider nicht mehr so komfortabel, war aber immernoch ganz angenehm. Die Fahrt dauerte ca. 15 Stunden. Wir kamen um 9.00 Uhr am Morgen im wunderschönen Badeort Florianopolis an der brasilianischen Küste an.
In Floriapa geniessen wir nun eine Woche Badeferien, bevor wir schon bald in die Schweiz zurückkehren :-)
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